Diese wunderschöne Figur des heiligen Josef ziert das Haus unseres Oberjosefs. Wahrscheinlich deshalb wuchs in ihm die Idee heran dem heiligen Josef in Königsbrunn ein Denkmal zu errichten. Es kann natürlich auch sein, dass er sich von der Josefsstatue in Aichach inspirieren ließ. Sei`s drum, gleich bei der Gründungsversammlung des Ortsverbandes schlug er vor in Königsbrunn einen Josefsbrunnen zu errichten. Josefspartei und Königsbrunn läßt sich doch harmonisch verbinden. Ein Josefsbrunnen wird gebaut, meinte er. Dieser Vorschlag fand die Zustimmung aller Anwesenden. Auch der Bürgermeister der
Stadt Königsbrunn, Herr Ludwig Josef Fröhlich, war dieser Idee sofort zugetan und sagte seine volle Unterstützung zu. Wenn es denn soweit ist, wird die Stadt Königsbrunn einen geeigneten Platz zur Verfügung stellen, meinte er.
Nachdem feststand, dass ein Josefsbrunnen gebaut wird, ging es nun an die Platzsuche. Recht schnell wurde man fündig und hatte eine passende Örtlichkeit und diese fand auch die Zustimmung der Parteimitglieder. Dieser Platz, am westlichen Rand des nördlichen Kreisverkehrs gelegen, erschien uns nahezu ideal. Direkt am Beginn des Stadtzentrums, fanden wir, dass unser Brunnen hier die verdiente Aufmerksamkeit der Bevölkerung und der Besucher unserer Stadt finden wird. Nachdem dieser Platz zudem im Besitz der Stadt ist, dachten wir nicht, daß es Schwierigkeiten geben wird.
Bei einem Stammtisch wurde unsere Platzwahl unserem Mitglied Ludwig Josef Fröhlich vorgetragen. Auch ihm sagte dieser Platz zu und so konnte die Sache zum ersten mal in den Stadtrat gebracht werden. Vorstellungen wie dieser Brunnen und seine Umgebung genau aussehen sollen waren natürlich noch nicht vorhanden. Vielleicht genau deshalb und weil sich die Stadträte nicht genau informiert fühlten, wurde dieser Punkt wieder von der Tagesordnung genommen.
Es vergingen Wochen und Monate ohne das etwas geschah. Halt, das ist nicht richtig, denn schon in dieser Zeit wurde fleißig Geld gesammelt. Zusammen mit Friedrich Josef Wohlfarth gelang es unserem Oberjosef Spender zu finden, die mitunter tief, um nicht zu sagen sehr tief, in ihre Taschen griffen. Es wurden Spenden von bis zu 1000,- Euro gesammelt und diese brav auf ein zweckgebundenes Konto bei der Stadt Königsbrunn eingezahlt. Auch erhielten sie Zusagen von den verschiedensten Firmen, die umsonst ihre Dienste und sonstige Sachleistungen anboten.
Ganz besonders stolz konnten die beiden darauf sein, dass sie in Christian Angerbauer einen bekannten Künstler fanden, der den Brunnen mit der dazugehörigen Josefsfigur entwarf. Vom Königsbrunner Bauunternehmer Walter Dumberger wurde ihm eine Halle zur Verfügung gestellt, in welcher der „Heilige Josef“ aus einem mehrere Zentner schweren Steinblock gehauen werden kann.
Schon am 19.03.2004 konnte daher den Mitgliedern des Ortsverbandes von Christian Josef Angerbauer das Modell des Brunnens vorgestellt werden und dies fand auch die Zustimmung der Anwesenden. Von unserer Seite aus, so dachten wir, war nun alles unternommen um mit dem Bau des Brunnens beginnen zu können.
Als dann im Stadtrat wieder über unseren Josefsbrunnen, besser gesagt über den Platz dafür abgestimmt wurde, stimmte die Mehrzahl gegen den von uns ausgesuchten Platz. Nachdem sich der Oberjosef nicht mit dieser Ablehnung einverstanden erklären wollte, wurde ein Ortstermin mit den Verantwortlichen der Stadt vereinbart. Diese Ortsbesichtigung ergab, dass nun doch wieder der Platz am Kreisverkehr favorisiert wird.
In einer weiteren, nicht öffentlichen, Stadtratssitzung, in der es unter anderem um die Zentrumsplanung und die damit verbunden Fördermittel ging, wurde erneut über den Platz für unseren Brunnen diskutiert. Wieder wurde alles umgeworfen und wieder der Platz in der Raiffeisenstraße, als der einzig wahre, da hier die Fördermittel ausgeschöpft werden könnten, auserkoren.
In der Stadtratssitzung vom 12.10.2004 wurden dann aber endlich Nägel mit Köpfen gemacht und eine Entscheidung des Bauausschusses getroffen. Der Platz an der Raiffeisenstraße wurde für unseren Brunnen verbindlich festgelegt. Dieser Beschluß kann, angesichts der zu erwartenden Fördermittel, sicherlich als ein Akt der Vernunft bezeichnet werden. Diesem stichhaltigen Argument konnte sich der Ortsverband denn auch nicht verschließen und war nun ebenfalls damit einverstanden, den Brunnen an der Raiffeisenstraße zu errichten.
Die KostenDas wichtige Drumherum, das Brunnenbecken mit Brunnenkammer und Pumpe, die Gestaltung der Grünflächen, die Bänke und Rankgitter, die Wasser-, Kanal- und Elektroanschlüsse verschlingen immense Beträge. Dazu kommt die Josefsfigur, ganz aus Muschelkalk gehauen, und so belaufen sich die Gesamtkosten auf ca. 31000 Euro.
Ein Teil davon wird von der Stadt Königsbrunn übernommen, die diesen aber komplett von der Regierung von Schwaben als Fördermittel für die Zentrumsplanung erhält. Somit entstehen mit der Errichtung des Brunnens für die Bürger der Stadt keinerlei Aufwendungen. Die weiteren anfallenden Kosten werden von der Josefspartei getragen und zwar in voller Höhe. Diese Finanzierung wurde gesichert durch kleine und große, und auch wirklich großzügigste Spenden der Mitglieder des Ortsverbandes der Königlich Bayerischen Josefs Partei Königsbrunn. Viele Mitglieder haben nur für diesen Brunnen gespendet, um dadurch ihrem Namensgeber ein Denkmal zu setzen und nicht zuletzt auch die Stadt Königsbrunn zu bereichern.
Verschwiegen werden soll natürlich nicht, dass Folgekosten auf die Stadt zukommen. Dies sind die Unterhaltskosten, die von der Stadt Königsbrunn mit ca. 2000,- Euro jährlich beziffert werden. Nicht nachvollziehbar ist für mich aber, dass diese Folgekosten für einige Mitglieder des Stadtrates angeblich der Anlass waren, gegen den von uns gestifteten, Brunnen zu stimmen.
Diese Ratsmitglieder möchte ich daran erinnern, dass in einer, wahrscheinlich schon zu lange, zurückliegenden Stadtratssitzung beschlossen wurde, dass im Rahmen des Zentrumsplans 6, in der Raiffeisenstraße ein Brunnen errichtet wird. Auch dieser Brunnen, der jetzt durch den von uns gestifteten Josefsbrunnen ersetzt wird, hätte Folgekosten verursacht. Oder stimmt das etwa nicht? Weiter noch, würde nicht unser Brunnen an dieser Stelle gebaut, müßte die Stadt doch die 40 % der Kosten für diesen Brunnen selbst tragen!
Auch wurde in dieser Sitzung noch der Einwand vorgebracht, dass das Geld für die Errichtung des Brunnens, angesichts der angespannten Haushaltslage der Stadt, für wichtigere Dinge ausgegeben werden müsste. Ein, Entschuldigung, totaler Schmarrn. Dieses Geld, die ca. 19000,- Euro, die Königsbrunn von der Regierung von Schwaben erhält, ist für die Zentrumsplanung zweckgebunden. Würde kein Brunnen gebaut, gäbe es kein Geld und somit könnte man es auch gar nicht, auch nicht für „Wichtigeres“ ausgeben.
Das waren einige Fakten, die so meine ich, angesprochen werden mußten.
Jetzt aber weiter mit unserem Brunnen.
Da endlich die Hürde „Bauausschuß“ genommen war, ging es nun blitzschnell weiter. Von dem namhaften Königsbrunner Ingenieurbüro Degle wurde ein Plan gezeichnet. Christian Josef Angerbauer meldete im Dezember, dass der „Heilige Josef“ von seiner Assistentin Monika Binapfl und ihm fast fertiggestellt ist. Der Bauamtsleiter der Stadt Königsbrunn Herr Josef Niederzoll begann mit der Ausschreibung für die Baumaßnahmen. Weitere Datailpläne wurden gezeichnet und Ortsbegehungen durchgeführt. In den Wintermonaten konnte schließlich alles soweit abgeschlossen werden, dass sofort mit Rückgang des Bodenfrostes mit dem eigentlichen Brunnenbau begonnen werden kann. In Absprache mit der Stadt konnte, ebenfalls noch im Dezember, der 2. Juli 2005 als Termin für die Brunnenweihe festgelegt werden. Dieser Termin wurde natürlich auch mit unseren Paten abgestimmt, denn am 03.07.05, damaliger Stand, sollte der Weltparteitag in Aichach stattfinden.
Christian Josef Angerbauer berichtete im Januar, dass die „Josefsfigur fertiggestellt ist und nun an den Segmenten des oberen Brunnenbeckens gebaut wird. Von unserem Oberjosef wurden die Einladungen zum großen Festumzug verschickt. Er erhielt bereits viele Zusagen von verschiedenen Ortsverbänden der KBJP und anderen Gruppen, die mit ihren Fahnenabordnungen an unserem Umzug teilnehmen wollen. Eine Aufzählung würde hier sicherlich den Rahmen sprengen. Verbindlich teilnehmen werden jedenfalls auch vier pferdebespannte Kutschen. Die Verantwortlichen des Hotel Zeller begannen mit den Planungen für die Bewirtung der zahlreichen Gäste des Festtages. Von der Stadt Königsbrunn wurden die Absperrmaßnahmen wegen des Festumzuges festgelegt.
Von der Freiwilligen Feuerwehr wurden für diese Absperrungen bereits fünfzehn „Freiwillige“ zugesagt. Es bewegt sich also etwas und es geht voran mit den Planungen für diesen denkwürdigen Festtag. Im April erfolgte endlich der langersehnte sogenannte erste Spatenstich, der aber recht unspektakulär von einem Minibagger ausgeführt wurde. Der Kanal- und Wasseranschluss wurde verlegt und mit der Elektroinstallation ebenfalls schon begonnen.